Sunday, 29 September 2013

Schwarzer Tag

GST erlebte heute einen schwarzen Tag. Anstatt auf die bewährten Strategien zu setzen, versuchte man mit einem viel zu hohen Einsatz etwas Neues. Schnell merkte man, dass dieser Test misslingen wird. Anstatt den Verlust zu begrenzen, tradete man sich immer mehr in die Bredouille. So bitter dies auch ist, es hat mir die Augen geöffnet.

Um nachhaltig erfolgreich zu traden, braucht es eine grössere Diversifikation und damit mehr Gewinnmöglichkeiten. Oft bietet der einzelne Markt kein Value und man wartet verzweifelt (und ungeduldig) auf einen Trade. Im Worst Case investiert man das Geld komplett falsch. Wenn man parallel dazu auch andere Märkte (z.B. Fussball) im Auge behält, ergeben sich deutlich mehr Optionen. Deshalb hat man sich entschieden, zukünftig vermehrt auch wieder auf Fussball zu setzen. Die Strategien bilden einen guten Mix aus pregame und inplay:

  • Heiliger Gral 0:0 pregame / inplay (Fussball)
  • Pre Game-Trading (Tennis und Fussball)
  • Scalping-Torwetten (Fussball)
  • Value@Tennis (Tennis)

Die Gewinne bzw. Verluste werden auf obenstehende Kategorien aufgeteilt und hier einmal pro Monat veröffentlicht. 




Sunday, 22 September 2013

Fortschritte sind klar ersichtlich...

Wie im letzten Beitrag (The Eureka Moment) angekündigt, versprach das Finale in St. Petersburg Gewinnpotenzial. Garcia-Lopez war der erwartet starke Finalist und trieb den stärker eingestuften Gulbis 1 1/2 Sätze zur Weissglut. Als dem Letten beim Stand von 1:4 im zweiten Satz das erste Break gelang, riss beim Spanier der Faden. Zuvor servierte er souverän und kam praktisch nie in Bedrängnis. So kurz vor dem Ziel abgefangen zu werden, hat er mental nicht verkraftet und holte in der Folge kein einziges Game mehr... trotzdem sorgte er für ein perfektes Trading-Szenario wie man untenstehendem Chart entnehmen kann. Wer Mut hatte, konnte Gulbis (anstatt zur Anfangsquote von 1.40) zu 11 "backen". Auch nach dem ersten Break gab es noch Möglichkeiten für schöne Swing-Trades.

Jedenfalls war es für GST mit einem Return von fast 140% der bisher beste Trade seit man mit Sultan zusammenarbeitet. Insgesamt beträgt der ROI nach neun Trades -5.20%. Berücksichtigt man nur die Wetten, welche korrekt ausgeführt wurden (sprich diszipliniert der Verlust realisiert wurde), stehen wir bei -1.40%. Wie bereits zu einem früheren Zeitpunkt angemerkt, war diese Periode auch für Profi-Trader schwierig. Oft blieben die Swings aus oder die Spiele boten keinen Value.

Mittlerweile weiss ich, dass es beim Trading kein starres System gibt, welches man bei jedem Spiel anwenden kann. Jede Partie ist anders. Zunächst muss man sich entscheiden, ob man überhaupt einsteigen möchte. Diese Frage kann einem keine Strategie abnehmen, man muss dies aus dem Bauch heraus entscheiden. Man muss live (unter Zeitdruck) aktiv werden. Dies macht es so schwierig. Immerhin hilft einem eine Strategie (in diesem Fall "Value-Betting") im Entscheidungsfindungsprozess. Um diesen optimal gestalten zu können, ist es oft ratsam, drei bis vier Games abzuwarten um sich einen Überblick zu verschaffen. Hätte ich mich heute beim Spiel zwischen Williams und Barthels auf das Spiel (sprich das Bauchgefühl) und nicht auf eine mögliche Wette konzentriert, wäre der Verlust kaum eingetreten. Die Deutsche spielte echt schwach (mit Ausnahme der ersten zwei Games), ganz anders Williams, welche in dieser Verfassung für Azarenka zum Stolperstein werden könnte. Es ist mir im Nachhinein ein Rätsel, wie ich Venus selbst zu 1.20 (etwa 80% Siegeschance) layen konnte. Die Quote entsprach absolut dem Gezeigten und ich liess mich nur von der Gier und der Ungeduld leiten.

Fazit: Man mag mit der strikten Suche nach Value den einen oder anderen erfolgreichen Trade verpassen (z.B. Sieg Stosur, Lay Berlocq). Es ist aber garantiert, dass man dadurch eine ganze Reihe von sehr schlechten Trades (z.B. Lay Williams oder Zhang) verhindert. Wichtig ist das Denken in Szenarien VOR dem Spiel. Danach werden diese - sofern ein Spieler deutlich schlechter/besser spielt als erwartet - inplay angepasst. Grundsätzlich muss man aber einen klaren Gameplan mit entsprechenden Quotenvorstellungen haben. Ansonsten lässt man sich von den tiefen Quoten anlocken... Ich möchte nicht wissen, wieviele Trader deswegen schon hunderte von Euros auf Quoten zwischen 1.01 und 1.10 verloren haben!

Ich habe dies schon dutzende Mal erlebt. Es ist wie beim Autofahren. Man muss vom Hindernis wegschauen um nicht in dieses hineinzufahren. Schon in der Fahrschule lernt man, sich an der Leitlinie und nicht am Gegenverkehr zu orientieren. Genau gleich verhält es sich mit dem Trading. Anstatt sich von den kleinen (offensichtlichen) Quoten blenden zu lassen, muss man sich immer den Value (= weisse Leitlinie beim Autofahren) vor Augen führen.

In den nächsten Tagen wird GST mehrheitlich vom Trading fernbleiben. Die nächste Arbeitswoche ruft. Die Spiele in Asien finden leider zu Uhrzeiten statt, welche sich nicht mit dem Job vereinbaren lassen. In solchen Moment würde man sehr gerne mit einem Fulltime-Trader, welcher sein eigener Chef ist, tauschen...

The Eureka moment

Immer wieder schön zu lesen: 5 Stages

Mittlerweile ist GST sicherlich in der dritten Phase angekommen. Der oberste Abschnitt ist dabei der wichtigste:

"Towards the end of stage two you begin to realise that it's not the system that is making the difference. You realise that it's actually possible to make money with a simple moving average and nothing else IF you can get your head and money management right".

Die neu angewendeten Strategien bzw. das System ist gut. Dieses funktioniert aber nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Die wichtigsten Faktoren sind Geduld, Money Management und das Know How der Spieler. Dieses ist gleich doppelt wichtig, denn es wird benötigt um den Value zu erkennen und um das Spiel richtig lesen zu können.

Das Money Management hat man mittlerweile im Griff. Zuletzt wurde jede Wette rechtzeitig geschlossen, was den Verlust im Durchschnitt um etwa 30% reduzierte. Die Analyse der letzten Woche hat gezeigt, dass man statt dem Bauchgefühl oft dem System folgt. Dieses funktioniert jedoch - wie geschrieben - nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Gemäss Sultan ist nur in jedem dritten bis vierten Match Value zu finden. Mittlerweile teile ich diese Meinung. Oft widerspiegeln die Quoten das Gezeigte richtig, und man muss dem Markt fernbleiben (auch wenn es reizt). So liegt derzeit gerade Favoritin Samantha Stosur gegen Alize Cornet zurück, die Quoten beinhalten jedoch (noch) keinen Value.

Heute Nachmittag verspricht das Finale in St. Petersburg Gewinnpotenzial. Es ist mir ein Rätsel, warum Ernests Gulbis derart klarer Favorit sein soll. Garcia-Lopez spielte ein sensationelles Halbfinale und war zuletzt in sehr guter Form. Unter anderem schlug er die höher dotierten Istomin und Youzhni (gleich zwei Mal). Daneben machte er am US Open Del Potro das Leben sehr unangenehm. Auf der anderen Seite hatte Gulbis zuletzt immer wieder Hänger und verlor u.a. gegen deutlich schlechter rangierte Spieler (Haider-Maurer am US Open und Hajek in Hamburg). Daneben stehen Siege gegen Andy Murray und Joe-Wilfried Tsonga. Ich würde diese jedoch nicht überbewerten, da Murray in Übersee ausser Form war und Tsonga in Wimbledon verletzungsbedingung aufgeben musste...  Eine Quote von 3.40 auf Garcia-Lopez ist m.E. die Wette des Tages.





Saturday, 21 September 2013

Zu wenig Geduld...

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, so ist es auch beim Tennis-Trading. Derzeit fehlt mir sowohl während des einzelnen Tennismatches als auch im Gesamtkontext die Geduld. Mit der Brechstange wird ein Einstiegspunkt gesucht anstatt auf den richtigen Moment zu warten. Sowohl Sousa (gegen Garcia-Lopez) als auch King (gegen Zhang) waren - nachdem ich den Trade gesetzt habe - chancenlos. Hätte ich 1-2 Games länger abgewartet, wäre dies offensichtlich(er) geworden. Die Bilanz ist erschreckend. Sieben Trades habe ich diese Woche getätigt, dabei wurde jeder mit Verlust abgeschlossen.

Noch ernüchternder ist die Tatsache, dass ich vor dem Eintritt in die Academy deutlich erfolgreicher agierte. Ich bin jedoch der Überzeugung, dass es nicht an den neuen Strategien liegt. Viel mehr hat es damit zu tun, dass die Einstellung nicht stimmt. In den Anfängen als Fulltime-Trader hatte Sultan ähnliche Probleme. Dies erkennt man in seinem Blog gut: Centre Court Trading.

Im privaten Umfeld (Job, Wohnung usw.) sind einige Dinge zu klären. Erst wenn dort Klarheit herrscht, dürften die Voraussetzungen stimmen um erfolgreich zu traden. Trotzdem nimmt man einige positive Aspekte aus den ersten zwei Wochen in der Academy mit:
  • Ein striktes Moneymanagement und klar definierte Ausstiegszeitpunkte (an welche ich mich meistens hielt) verhinderten das Schlimmste. Insgesamt nahm das Konto trotz sieben verlorenen Wetten nur um 5.77% ab. Dank erfolgreichen Fussball-Wetten ist der Rückgang praktisch nicht spürbar.
  • Die Disziplin hat zugenommen. Zu Beginn wurden die Austiegsszeitpunkte oft ignoriert, was zu einem Totalverlust der Einsätze führte. Zuletzt verlor ich bei schlechten Trades weniger, da die Strategie strikt befolgt wurde.
  • Das Know How der Spieler hat zugenommen. 
  • Man tradet mittlerweile den Markt und nicht mehr die Spieler. Die Grundsätze des Value-Tradings sind verstanden.
Da die letzten Wochen gemäss Mentor Sultan tatsächlich schwierig waren (und er selbst nur den Breakeven schaffte), ist man über die Bilanz nicht besonders beunruhigt. Klar ist ein ROI von -5.77% kein Geniestreich, aber bereits eins bis zwei erfolgreiche Trades bringen mich in den grünen Bereich zurück. Insofern kann man nur darauf hoffen, dass die derzeit negative Standardabweichung bald der Vergangenheit angehört.







Wednesday, 18 September 2013

Fussball?!

Seit ich mich vermehrt dem Tennissport widme, klappt es plötzlich mit dem Fussball (wieder). Beim heutigen Spiel zwischen Chelsea und Basel erwartete ich keine Torschlacht, aber auch kein 0:0. Ein Sieg vom FCB konnte man nicht voraussehen, ist aber genial! Hätte man beim Stand von 1:0 auf Basel gesetzt (Basel gewann letztendlich 2:1!), hätte es die Quote 125 zu verdienen gegeben... Man darf aber auch so zufrieden sein. Nach den miesen Ergebnissen beim Tennis sollte ich den Blog wohl auf "Ultimate Fussball" umtaufen. :-)  

Auch heute lief es beim Tennis wieder bescheiden. Nachdem Benoit Paire den ersten Satz gegen Benjamin Becker verlor, ging man von einem Comeback des Franzosen aus. Zunächst lief alles wie erhofft, Paire schaffte im zweiten Satz ein Break. Danach kassierte er direkt im Gegenzug das Rebreak und gab kurze Zeit später seinen Aufschlag erneut ab. Somit wurde die fünfte Tenniswette in Folge verloren... Glücklicherweise können die Verluste derzeit mit Fussballwetten ausgeglichen werden. Trotzdem ist es etwas frustrierend, dass es mit dem Tennis-Trading derzeit nicht klappen will. Es muss aber auch gesagt werden, dass fünf Wetten noch kein Fazit zulassen. Morgen wird selber Sport gemacht, als Folge davon wird es keine Tennistrading geben. Dies ist in dieser Verfassung vielleicht auch besser... :-)

Tuesday, 17 September 2013

Value-Betting

Die erste Woche in Begleitung von Mentor Sultan gehört der Vergangenheit an. Die Strategien sind verstanden, was definitiv noch fehlt ist das Know How der Spieler und Spielerinnen. Es reicht definitiv nicht, nur Rafael Nadal, Roger Federer und Novak Djokovic zu kennen. Ein bisschen mehr kenne ich, aber dies ist definitiv noch nicht genügend... :-)

Heute verfolgte ich die Partie zwischen Igor Sijsling und Paul-Henri Mathieu. Während ich den Franzosen aus seinen besseren Zeiten kenne (er war 'mal die Nr. 8 der Welt), wusste ich über den Holländer gar nichts. Schnell merkte ich, dass seine grosse Stärke der Aufschlag ist. In diesem Match schlug er über 30 Asse. In seinen bisherigen 36 Saisonspielen waren es deren 305. Er hat damit z.B. eine bessere Quote als Roger Federer (46 Spiele, 308 Asse). Solches Wissen ist essentiell, wenn man langfristig erfolgreich wetten möchte.

Nebst guten Kenntnissen der Spieler muss man Value-Wetten erkennen. Hierzu ist dieser Link zu empfehlen: Value-Bet. Obwohl Sijsling verlor, war im dritten Satz der Value klar auf seiner Seite. Zu Beginn des Satzes erhielt man Quoten um 3.00 für einen Sieg des Holländers. Im dritten Satz brachte er seine Aufschläge trotz Verletzung mehr oder weniger souverän durch (vgl. oben) und kam sogar zu zwei Matchbällen. Letztendlich verlor Sijsling zwar noch, aber dieses Spiel zeigt die Möglichkeiten des Value-Bettings.

Um mehr Sicherheit beim Interpretieren der Spiele, beim Kennenlernen der Spieler und bei der Suche von Value zu gewinnen, wird derzeit nur vorsichtig oder mit "Papiergeld" getradet. Daneben ist die Auswahl aufgrund der Anspielzeiten in Asien und in Osteuropa (St. Petersburg) für einen arbeitstätigen Hobbytrader nur klein...

Sunday, 15 September 2013

Enttäuschend...

Nach einem erfolgreichen US Open verlief die vergangene Woche sehr enttäuschend (vgl. auch Frust). Insgesamt wurden am WTA-Turnier in Quebec fünf Wetten platziert. Keine einzige wurde mit einem befriedigenden Resultat beendet. Während die Trades bei Hercog vs. McHale sowie Safarova vs. Bouchard zu früh geschlossen wurden, liess man die schlechten Wetten (McHale vs. Erakovic und Bouchard vs. Mladenovic) zu lange laufen. Heute hoffte ich beim Finale vergeblich auf ein Comeback von Erakovic gegen Safarova. Die Osteuropärin zeigte im Vergleich zu den anderen Spielen keine Schwäche und schaffte einen Start-/Zielsieg. Immerhin konnte der Verlust dank einem richtigen Ausstiegszeitpunkt relativ gering gehalten werden.

Irgendwie war man bei diesem Turnier immer auf der falschen Spielerin investiert. Hoffte ich auf einen Sieg von Erakovic verlor sie, war man gegen sie, gewann sie. Gleiches gilt für McHale und Safarova. Quebec muss schnell abgehakt werden, es war eine Woche zum Vergessen. Immerhin war ich bei den Davis Cup-Spielen geduldig und stieg im Nachhinein betrachtet zurecht in keinen Trade ein. Sowohl Djokovic (gegen Raonic) als auch Tipsarevic (gegen Popisil) schafften mehr oder weniger diskussionslose 3:0-Siege.

Es wird sich zeigen, ob das Turnier in Quebec (neben den definitiv gemachten Fehlern) nur eine negative Abweichung vom erwarteten Durchschnittsresultat war oder die gewählte Strategie angepasst werden muss. Die noch zu geringe Anzahl Trades lässt noch keine Beurteilung zu. Wie eingangs erwähnt, war das US Open sehr erfolgreich, und nun folgte die Ernüchterung. Die Wahrheit liegt wohl - wie so oft - in der Mitte.

In der nächsten Woche finden in Metz, St. Petersburg, Guangzhou und Seoul diverse kleinere Turniere statt. Leider sind die Anspielzeiten aufgrund der Zeitverschiebung alles andere als ideal. Vielleicht lässt sich trotzdem der eine oder andere Trade realisieren. Wir werden sehen und werden auf jeden Fall hier darüber berichten...